Für Viele scheint das Bewerbungsverfahren an der Muthesius ein undurchsichtiger Dschungel aus Bewerbungsgesprächen, Mappenberatungen und Prüfungen zu sein. Dies ist ganz und gar nicht so. Um allen Studieninteressierten die Zweifel zu nehmen und um das Zögern zu verkürzen, haben wir einen Erstsemesterstudenten interviewt, der uns Rede und Antwort stand zu diesen Fragen: .
Wie bist du auf diese Hochschule gekommen?
Hast du an dir gezweifelt?
Wann hast du den Entschluss zum Studium gefasst?
Welches Bild wurde dir über die Hochschule vermittelt?
„Das erste Mal, als ich etwas von der Muthesius Kunsthochschule erfuhr, saß ich gerade an meinem Platz im Kunstunterricht und arbeitete. Ich belauschte zufällig ein Gespräch von einer Mitschülerin mit unserem Kunstlehrer, in der es um diese Hochschule ging. Das war Anfang der zwölften Klasse.
Mein Interesse war geweckt, da ich mich bis zu diesem Zeitpunkt nie wirklich mit meiner Zukunft nach dem Abitur beschäftigt hatte.
Zeichnen war immer ein Hobby von mir gewesen, seit jemand eine wirklich gute Karikatur von mir gezeichnet hatte.
Besonders habe ich mich beim Zeichnen von Gesichtern immer auf die Nase konzentriert. Ich habe in meinem Leben wohl so viele Nasen gezeichnet, wie niemand anderes.
Ich hatte nie ein künstlerisches Vorbild, außer in der Musik vielleicht, welche meine andere große Leidenschaft darstellt. Mit meiner Gitarre kann ich alle Songs der Red Hot Chili Peppers nachspielen. Doch wenn ich selbst Songs schreiben wollte und mir die Chili Peppers zum Vorbild nahm, hat mich das nur frustriert. Geht man mit dem Vorhaben an die Sache ran, dass das der Song wie einer der RHCP klingen soll, dann wird man irgendwann frustriert sein, weil das nicht möglich ist. Das hat noch nicht mal etwas mit technischem Können zu tun.
Einige Zeit später tippte ich also neugierig den Suchbefehl nach der Hochschule in meinen Computer. Ich landete direkt auf dieser Internetseite. (Anm.: Zu dieser Zeit der alte Internetauftritt der Hochschule)
Ich erinnere mich, dass ich zuerst einmal überfordert war. Die Rubrik „Bewerben“ hatte ich schnell gefunden, doch dort prasselten Fristen, Termine, Adressen, Namen, Formulare und Studiengänge auf mich ein.
2010 hatte ich einen Studieninfotag in Hamburg besucht und nach persönlichen Gesprächen mit einigen Studenten war mir klar, dass ein Studium bestimmt nichts ist, vor dem man Angst haben muss. Ich war am Studiengang „Kommunikationsdesign“ interessiert, doch die Uni dort gefiel mir gar nicht. „Soziologie“ war zwar auch eine Option, aber mein Notendurchschnitt hat mich schnell erkennen lassen, dass das nie was wird.
Bald stand mein Ziel fest. Ich wollte Kommunikationsdesign an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel studieren. Praktischerweise kenne ich die Stadt gut, weil ich aus der Nähe komme.
Das allgemeine Bild über das Bewerbungsverfahren an dieser Hochschule schien zu sein, dass es quasi unmöglich sei, angenommen zu werden, was die Motivation zur Arbeit an einer Mappe nicht gerade steigerte. Die im Internet angegebene Quote der angenommenen Studienbewerber beruhigte mich aber dann.
Während der Kieler Woche besuchte ich dann auch den Tag der Offenen Tür und konnte in die Hochschule hineinschnuppern. Außerdem las ich mir die Seiten der Prof’s durch.
Zu diesem Zeitpunkt war das Studium an der Muthesius mein einziger Plan. Mich plagten Existenzängste und ich war gestresst, wie es wohl viele der Abiturienten sind, wenn sie nicht schnell genug mehrere Pläne für ihre Zukunft auf Omas Nachfragen parat haben.“